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Geschrieben von Jürgen Lang

Nun bin ich innerhalb von wenigen Monaten zum zweiten Mal Gast beim Tauchsportverein Leipziger Delphine am Kulkwitzer See und mir wurde die „Ehre“ zuteil, einen persönlichen Bericht über den Wochenend-Lehrgang „Problemlösungen beim Tauchen“ (30./31.07.2022) zu verfassen.

Die Anreise am Vortag, aus dem Süden Deutschlands, über die A9, war wie immer von langen Staus, inklusive einer Vollsperrung, geprägt. Doch das war schon mit eingeplant.
Aber nun zum interessanten Teil, zum Kurs: Wie immer stand der Seminarleiter Falko Höltzer (TL3 und Landesausbildungsleiter Sachsen) schon an der Tauchbasis, um die Teilnehmer in Empfang zu nehmen. Diese kamen aus Bayern (2), Niedersachsen (1) und natürlich auch aus Sachsen (5). Nachdem die Kursteilnehmer gleich damit begannen, ihr Equipment auf die Terrasse zu tragen war mir klar, dass hier nur Einheimische oder Wiederholungstäter zu finden waren.
Pünktlich um 9:30 Uhr starteten wir mit einer kurzen Einführung in den Kursinhalt durch Falko und einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Danach wurde kurz über die Standardkonfiguration des Tauchequipments gesprochen, inklusive der Präsentation der eigenen Ausrüstung. Die Gruppe wurde in zwei Teams geteilt, die jeweils nacheinander die Übungen zu absolvieren hatten.


Nach dem Briefing zum ersten TG ging es endlich ins Wasser, oben 23 °C und auf 10 Meter Wassertiefe nur noch 16 °C. Hierbei spielte die Notfallsituation „Vereiser“ die zentrale Rolle und Ventilmanagement stand auf dem Plan. Es zeigte sich, dass diese problemlösende, wenn nicht sogar lebensrettende Maßnahme nicht allen spielend leicht von der Hand ging. Beim einen saß die Flasche zu tief, beim andern war die Wasserlage sehr ungünstig für diese Übung. Zur Not gibt es ja Gott sei Dank noch den Tauchbuddy! Bei einem Taucher war die Besonderheit, dass der Hauptatemregler links von der Flasche abging, was uns vor Augen führte, wie wichtig der Buddy-Check zu Beginn eines jeden Tauchgangs ist.
Bei der Nachbesprechung zeigte sich, dass es dem Ausbildungsleiter nicht leicht fallen würde die Unterrichtszeit einzuhalten, da die Teilnehmerinnen sehr mitteilsam und kommunikationsfreudig waren, was den Kurs aber sehr belebte. Dies hatte zur Folge, dass nicht nur am ersten Tag das Debriefing des Vormittag-TG mit dem Mittagessen zusammenfiel. Natürlich gab es die obligatorischen Wiener mit Semmel zu Mittag.
Am Nachmittag ging es um die Tauchermaske. Als erstes durften wir unsere Tarierung dadurch prüfen, dass wir eine Verdunklungsmaske aufsetzen und die Tiefe halten sollten. Ich beschreibe das Ergebnis mal mit dem Wort: Fahrstuhl. Bei den meisten ging es nach oben, bei anderen nach unten. Die Tiefe halten konnten nur die wenigsten in der „Dunkelheit“. Weiter ging es mit der Standardübung, Maske absetzen, aufsetzen und ausblasen. Danach das Ganze mit der Schwierigkeit eines simulierten Risses des Maskenbandes noch einmal. Überraschenderweise hielt die Maske durch den Unterdruck in der Maske auch ohne Band. Auch der Wechsel auf die Zweitmaske wurde trainiert. Zum Abschluss dieses TG wurde nun alles abgerufen was geht. Die Aufgabe war, nach gleichzeitigem Verlust von Hauptatemregler und Maske, mit einer Hand, da „Strömung und Dekopause an der Leine“, auf den Zweitatemregler zu wechseln, die Hauptmaske wieder aufzusetzen und im Anschluss den Hauptatemregler wieder zu benutzen. Wer ein Neoprenband an der Maske hatte, der konnte über die Übung nur lachen, die anderen waren mit Fluchen beschäftigt.
Nach dem Debriefing mit Schokokirschkuchen (Danke an Franzi) verabschiedete sich ein Teil der Gruppe und der andere ließ den Abend in der Gaststätte „Klinke Am Seeblick“ ausklingen.

Tag zwei: Nachdem die Tauchsachen bereitgestellt waren und jeder ein Morgengetränk hatte, waren alle darauf gespannt was Falko an diesem Tag für Überraschungen bereithielt.
Die Problemstellung bei TG eins bestand darin, sich mit nur einer Flosse fortzubewegen, was ungewöhnlich war, aber nicht wirklich ein Problem darstellte. Die zweite Aufgabe war da schon ein wenig spannender. Auf der 10m-Plattform liegend wurde man als Paket verschnürt und nun mit der Situation konfrontiert, wie löse ich mich von den Fesseln. Hierbei kamen die unterschiedlichsten „Werkzeuge“ zum Einsatz. Leinencutter und Schere, aber auch das klassische Tauchermesser mit 15 cm stehender Klinge (man beachte das aktuelle Waffengesetz) wurden eingesetzt, um sich zu befreien.
Danach gleiches Prozedere wie Tags bevor, Nachbesprechung, Mittagspause und Vorbesprechung für den letzten Tauchgang. Dieser sollte uns die verschiedensten Varianten des Boje Befüllens aufzeigen, wobei der Hauptatemregler zuerst abgegeben wurde. Eins war allerdings nicht gestattet, die Boje direkt mit dem Mund aufzublasen. Daraus ergaben sich folgende Möglichkeiten, mit dem Inflatorschlauch des Trockentauchanzuges, dem Ausatemstrom des Atemreglers und die spannendste Lösung, aufblasen, indem man das Ende des Inflatorschlauches in den Einlass der Boje schob und gleichzeitig Einlass- und Auslassventil betätigte. Diese Übung wurde in voller Gruppenstärke durchgeführt, was zur Folge hatte, dass neun Bojen an der Wasseroberfläche zu sehen waren. Für alle Badegäste wohl ein nicht oft zu sehendes Schauspiel.

AK Problemlösung 30 31.07


Abschließend wurde noch ein letztes Mal Nachbesprochen, Videos ausgewertet und ein Resümee des Kurses gezogen. 16 Uhr, zusammenpacken und ab auf die A9 (nach Süden ohne Stau).

Zusammenfassend kann man folgendes festhalten: „Probleme löst man am besten über Wasser“ und „Übung schadet nicht“.

Persönlich möchte ich mich bei Falko bedanken, der es wieder einmal geschafft hat ein AK sehr praxisorientiert abzuhalten und nicht nur die Lehrmeinung runterzubeten, sowie bei den Mittauchern aus Leipzig, die mit mir, neben der 10m-Plattform, auch noch den einen oder anderen Tauch-Spot im Kulkwitzer See angetaucht sind. Ich hätte sonst den Eindruck gewinnen können, dass im Kulki nur Plattformen verbaut sind. Herzlichen Dank an die Hausmannschaft!!!

Schön war´s. Ich komme wieder!
Jürgen

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